Smart Ring von Kardena im Test

Ein Smart Ring – das wollte ich schon lange ausprobieren. Mit dem Kardena Smart Ring habe ich jetzt die Gelegenheit dazu.

Kardena Smart Ring
Kardena Smart Ring

Du fragst dich, was ein Smart Ring ist und kann? Ein smarter Ring ist ähnlich wie eine Smart Watch ein Gerät, mit dem du verschiedene Gesundheitsdaten aufzeichnen kannst. Da der Ring über kein Display verfügt, liest du die Daten mit einer App auf deinem Smartphone aus. Sehr bekannte Anbieter solcher Gesundheitsringe sind beispielsweise Oura und Samsung.

Die Ringe dieser Anbieter werden teurer angeboten als der Ring von Kardena. Bei Oura benötigst du zudem ein Abo mit monatlichen bzw. jährlichen Folgekosten. Das ist bei Kardena nicht der Fall. Einen kurzen Vergleich der Ringe findest du hier.

Das Unternehmen Kardena hat seinen Firmensitz in Bonn und verwendet Sensortechnologie des deutschen Unternehmens OSRAM. Das sind erst einmal Pluspunkte für diesen Anbieter.

Was der „intelligente” Ring von Kardena kann und welche Erfahrungen ich damit gemacht habe, erfährst du in diesem Artikel.

Die Bestellung

Die Bestellung im Onlineshop von Kardena ist schnell und einfach erledigt. Als Zahlungsmöglichkeiten werden die gängigen Anbieter von PayPal über diverse Kreditkarten, Klarna, Apple Pay bis Sofortüberweisung und Vorkasse angeboten. Wer einen Rabattcode oder Gutschein hast (Tipp: Schau mal am Ende dieses Artikels!), kann diesen vor der endgültigen Bestellung einlösen.

Die Lieferung erfolgte bei mir relativ schnell über DHL. Da ich leider bei meiner Erstbestellung eine falsche Ringgröße ausgewählt hatte, musste ich einen Umtausch vornehmen. Hierfür erhielt ich einen Retouren-Aufkleber als PDF und eine Neulieferung. Die erste Lieferung konnte ich an eine Packstation umleiten lassen, bei der Umtauschlieferung war das nicht möglich. Wenn du also wie ich eine Packstation nutzen möchtest, gib diese am besten direkt als Lieferadresse an.

Wenn du deine Ringgröße nicht kennst, kannst du die Größeninformation im Shop nutzen, um die passende Größe zu ermitteln:

Kardena Smart Ring
Kardena Smart Ring – Ringgrößen-Informationen

Mein Tipp, wenn du nicht weiterweißt: Frag einen Juwelier, ob er so nett ist, deine Ringgröße zu bestimmen – aber das machen nicht alle. Alternativ bietet Samsung für seine Ringe ein Größenmuster-Set an, das für 10 Euro zu bekommen ist (oder in den Läden ausliegt) und nur leicht von den Kardena-Ringen abweichende Ringdurchmesser hat. So kannst du verschiedene Ringgrößen (und Finger) ausprobieren, bevor du dich für eine Größe entscheidest.

Der Ring ist in den Ringgrößen von 6 bis 13 erhältlich, derzeit aber nur in schwarzer Farbgebung. Er besteht aus rostfreiem Edelstahl und einer schwarzen Keramikbeschichtung. Mit einer Breite von 8,5 mm und einer Dicke von 2,6 mm bringt er es auf ein Gewicht von etwas über 6 Gramm.

Smart Ring Lieferumfang – erster Eindruck

Der Smart Ring wurde mir in einem Luftpolsterumschlag geliefert, in dem der kleine Karton mit dem Ring und der dazugehörigen Ladestation verpackt ist. Da der Karton sehr stabil ausgelegt ist, kam alles unversehrt bei mir an.

Der Ring ist wasserfest, daher musst du ihn auch beim Duschen, Schwimmen oder Händewaschen nicht ablegen. Er wirkt stabil und gut verarbeitet. Oben im Ring ist ein kleines „Loch”, in dem eine weiße Benachrichtigungs-LED untergebracht ist. Seitlich gibt es einen kleinen roten Bereich, der dir zeigt, wo der berührungsempfindliche Touch-Bereich des Ring ist.

Funktionen und Messwerte

Der Kardena Smart Ring zeichnet folgende Werte auf: Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung des Blutes und Körpertemperatur. Er zählt die zurückgelegten Schritte, die zurückgelegte Distanz und schätzt den Kalorienverbrauch. Außerdem gibt es eine Schlafanalysefunktion, die bei der Verbesserung der Schlafqualität helfen soll.

Ergänzend kann der Ring über eine berührungsempfindliche Oberfläche als „Fernbedienung” genutzt werden, um beispielsweise die Kamera deines Smartphones auszulösen, Folienseiten bei einer Präsentation oder in einem eBook umzublättern oder Videos und Musik zu steuern.

Bei meinem Test mit einem Samsung S20 FE 5G hat das Auslösen der Kamera nach etwas Eingewöhnung gut funktioniert. Allerdings wurden bei nicht geöffneter Kamera auch ungewollte Aktionen wie die Lautstärkeregelung aufgerufen, wenn ich die Touch-Funktion nutzte. Daher habe ich sie nicht dauerhaft eingeschaltet.

Idealerweise trägst du den Ring bei der Nutzung der Touch-Steuerung am Zeigefinger. So erreichst du mit dem Daumen den berührungsempfindlichen Ringbereich (erkennbar an der seitlichen roten Markierung) am einfachsten. Ansonsten kannst du den Ring an einem beliebigen Finger tragen, solange er ausreichend Hautkontakt hat.

Es gibt auch eine SOS-Funktion, die auf der SOS-Funktion deines Smartphones basiert. Wenn alles wie gedacht funktioniert, kannst du über den Ring einen Notruf auf dem Smartphone auslösen. Diese Funktion habe ich nicht getestet, da für mich nicht klar genug dokumentiert ist, wie das genau funktioniert und wie der Notruf dann abgesetzt wird.

Über eine Erinnerungsfunktion kann die App dich zum Beispiel an Medikamenten-Einnahmen erinnern. Zum Zeitpunkt der Erinnerung leuchtet die weiße kleine LED am Ring und in der App wird ebenfalls die zugehörige Benachrichtigung angezeigt. Das ist sehr dezent und kann leicht übersehen werden. Daher verlasse ich mich lieber auf andere Apps wie den Kalender oder To-Do-Listen, die mich deutlicher erinnern.

Eine Vibrationsfunktion oder Tonausgabe hat der Kardena Smart Ring nicht. Du kannst dich über den Ring also nicht mit Tönen beziehungsweise Vibrationen erinnern oder wecken lassen.

Kritikpunkte zum Ring, zur App und Dokumentation

Der CE-Aufkleber am Ring lässt sich abknibbeln und die Klebstoffreste sind recht einfach zu entfernen. Hier könnte aber gerne ein leichter ablösbarer Klebstoff verwendet werden.

Die Ladestation hält den Ring magnetisch fest und lädt ihn innerhalb von etwa 90 Minuten voll auf. Die Ladung soll laut Kardena für bis zu 6 Tage Betrieb genügen. Nach knapp vier Tagen Nutzung war ich mittags noch bei 24 Prozent Ladung, die aber nicht mehr für die ganze Nacht reichte. Eine volle Ladung sollte also für rund 4 Tage Betrieb reichen. Von der zum Ring gehörenden App wird der Smartphone-Akku kaum belastet, was ich sehr erfreulich finde.

Ein Netzteil wird nicht mitgeliefert, so dass du die Ladestation per USB-A-Stecker an eine Stromquelle anschließen musst. Schade, dass hier nicht direkt der modernere USB-C-Standard gewählt wurde. Aber vermutlich haben die meisten Nutzer entweder einen passenden USB-Adapter oder ein älteres Netzteil mit USB-A-Anschluss.

Die Gebrauchsanweisung liegt nicht in gedruckter Form vor, sondern muss über einen QR-Code aufgerufen werden. Das hat den Vorteil, dass die Anleitung vom Anbieter leicht aktuell gehalten werden kann. Insofern ist das in Ordnung und spart Papier.

Schade ist, dass die Anleitung über den QR-Code nur in englischer und chinesischer Sprache angeboten wird. Erst nach der Installation der zugehörigen App ist auch eine deutsche Fassung der Anleitung sowie eine deutschsprachige FAQ zu finden.

Die Eindeutschung der Dokumente ist derzeit leider nicht sehr sorgfältig und an vielen Stellen holprig bis unverständlich. Hier sollte dringend nachgebessert werden. Beispiele entdeckst du sicher schnell in den Bildschirmfotos unten.

Die App für den Ring heißt AIZO RING. Ich habe die Android-Version installiert. Die App hat derzeit sehr gemischte Bewertungen. Auch in der App ist die Eindeutschung an vielen Stellen leider fehlerhaft bis unverständlich. Wer die englische Sprache versteht, sollte die App lieber auf Englisch umstellen.

Nach dem Aufruf der App, bleibt (unter Android) eine dauerhafte Benachrichtigung in der Benachrichtigungsleiste sichtbar. Leider kann man über diese nicht direkt zur App wechseln. Somit erfüllt sie wohl nur den Zweck, die App im Hintergrund aktiv zu halten. Schade. Zum Glück lässt sich die Benachrichtigung einfach „wegwischen”, wenn sie stört.

Bei der Einrichtung der App wurde mir direkt ein Firmwareupdate für den Ring angeboten. Das habe ich auch gleich durchgeführt. Die Aktualisierung dauerte eine Weile. Während der Ausführung war für mich leider nicht gut erkennbar, wann das Update erfolgreich abgeschlossen sein würde oder wie weit es bereits fortgeschritten ist. Also habe ich einfach gewartet, bis ich sicher war, dass die Aktualisierung abgeschlossen ist. An dieser Stelle wäre es schön, wenn die App detailliertere Informationen zum Status des Updates liefern würde.

Eine Anbindung an Google Fit oder Health Connect ist über die AIZO RING App nicht möglich. Schade, denn gerade Schrittzähler und Gesundheitsdaten (Puls, Temperatur, Blutsauerstoffsättigung) wären für eine zentrale Auswertung und Protokollierung interessant.

Tragekomfort und Funktionen

Die Kanten des Rings sind abgeschrägt und nicht scharfkantig, so dass der Ring trotz seiner Dicke recht angenehm zu tragen ist. Ich trage ihn mal am Mittelfinger und mal am Zeigefinger. Die protokollierten Werte sind an beiden Fingern gleich gut.

Der Ring sollte fest, aber nicht zu eng am Finger sitzen. Die Messergebnisse für Puls, Blutsauerstoff und Körpertemperatur wirken stimmig. Die Messung kann manuell über die App gestartet werden und dauert dann zwischen 15 und gut 30 Sekunden. Ansonsten liefert der Ring die Daten automatisch an die App. Du musst also nicht manuell eingreifen – kannst das aber bei Bedarf tun.

Positiv ist, dass du kein Abo brauchst, um alle Funktionen zu nutzen. Der Ring speichert die Daten bis zu 7 Tage, muss also nicht ständig mit dem Smartphone verbunden sein, um zu funktionieren.

Bedauerlich ist, dass die Daten nur mit der kostenlosen App ausgelesen werden können, aber nicht mit anderen Apps geteilt werden (Google Fit, Health Connect). Das wäre ideal, um die Daten beispielsweise an Diabetes-Sensor-Apps wie das Dexcom G7 weitergeben zu können, um ein umfassenderes Bild der eigenen Gesundheit zu erhalten.

Apropos Abo: Auf Wunsch kannst du für 4,95 Euro im Monat einen „lebenslangen Geräteschutz” buchen. Damit sicherst du dir eine lebenslange Herstellergarantie, kostenlose Upgrades und einen kostenlosen Austausch. Das ist aber optional und der Ring funktioniert auch ohne diese „Versicherung”.

Mein Fazit: Licht und Schatten

Der Ring ist schnell einsatzbereit: In 90 Minuten ist er vollständig aufgeladen. In dieser Zeit lässt er sich bereits mit der App verbinden. Ich habe mich derzeit in der App orientiert, die Dokumentation und die FAQ gelesen – schon sind die grundlegenden Funktionen verstanden.

Der Ring trägt sich angenehm und hat keine scharfen Kanten. Nach kurzem Test habe ich auf die Erinnerungsfunktion und die Touch-Funktion vorerst verzichtet. Die SOS-Notruffunktion ist mir nicht gut genug dokumentiert, um sie wirklich nutzen zu wollen. Ich möchte nicht versehentlich den Rettungsdienst rufen oder meine Notfallkontakte erschrecken …

Die Schlafüberwachung funktioniert halbwegs gut. Der nächtliche Startpunkt wird anscheinend gut erkannt. Allerdings scheint der Ring nicht zuverlässig zu erkennen, ob ich nach einer kurzen Wachphase wieder einschlafe – ab ungefähr 7 Uhr morgens scheint die Messung beendet zu werden. So lieferte der Ring mir in drei Testnächten zwar korrekt meinen Schlafstartpunkt, aber wenn ich nach kurzem Aufstehen wieder ins Bett gehe und weiter schlafe, wird das nicht zuverlässig erkannt. Auch „Nickerchen” scheinen nicht als Ruhephase erkannt zu werden. Das ist bedauerlich und sollte dringend verbessert werden. Ich vermute, dass es sich hier schlicht um ein Softwareproblem handelt, also mit einer neuen App-Version auch die Werte korrekt ermittelt werden könnten.

In den erkannten Zeiträumen geben die Werte einen guten Überblick über die Schlafphasen und die Schlafqualität. Du erfährst, wann und wie lange du (laut Ring) geschlafen hast, wie lang die Phasen von Tief- und Leichtschlaf waren, wann du lebhaft geträumt hast (REM-Phase) und ob du aufgewacht bist.

Auch die Atmung (über die Sauerstoffsättigung des Blutes) und die Herzfrequenz (über den Puls) werden während des Schlafs überwacht und ausgewertet. Zusätzlich wird dir in einer Übersicht angezeigt, ob die einzelnen Schlafwerte gut sind oder deiner Aufmerksamkeit bedürfen. Auch hier gibt es wieder Übersetzungsfehler: „Pay attention” wird als „Passt auf” ins Deutsche übertragen. Die Wochentage werden teils falsch oder gar nicht übersetzt. „Sunday” ist hier „Sonne”, „Wednesday” ist „Hochzeit” … Das sollte eine Firma mit Sitz in Deutschland besser hinbekommen.

Ein klarer Vorteil eines Smart Rings gegenüber smarten Uhren und Gesundheitsarmbändern ist für mich, dass er mich nicht stört. Ich trage ungern Uhren, vor allem, wenn sie eng sitzen müssen. Da ist ein Ring für mich deutlich angenehmer.

Ich vermisse beim Kardena Smart Ring allerdings die Anbindung an Health Connect, Google Fit oder ähnliche Apps, um alle Sensordaten übergreifend nutzen zu können. Vielleicht wird eine solche Schnittstelle mit einem der nächsten Updates nachgeliefert. Das wäre gut.

Positiv hervorzuheben ist auf jeden Fall, dass der Ring ohne Abo genutzt werden kann und preislich günstiger ist als viele andere smarte Ringe.

Kurze Zusammenfassung – TLDR 🙂


Für alle, die keine ausführlichen Beiträge lesen möchten, fasse ich hier einige Kernpunkte zusammen:

    • Produkt: Kardena Smart Ring, ein „Gesundheitsring” mit Benachrichtigungs-LED.
    • Vergleich: Günstigerer Preis als Konkurrenzprodukte (beispielsweise Oura, Samsung) und ohne Abo-Zwang.
    • Bestellung: Einfache Online-Bestellung mit verschiedenen Zahlungsmethoden; schnelle Lieferung.
    • Ringgrößen: Verfügbar in Größen 6 bis 13; Material aus rostfreiem Edelstahl mit schwarzer Keramikbeschichtung.
    • Funktionen: Misst Herzfrequenz, Blutsauerstoff, Körpertemperatur, Schritte, Distanz und Kalorienverbrauch; bietet Schlafanalyse und Touch-Steuerung.
    • SOS-Funktion: Notruf über Smartphone, jedoch zu knapp dokumentiert.
    • App: AIZO RING; gemischte Bewertungen, Übersetzungsfehler und keine Anbindung an Google Fit oder Health Connect.
    • Ladezeit: Vollständige Aufladung in 90 Minuten; reicht für rund 4 Tage Nutzung.
    • Tragekomfort: Angenehm zu tragen, keine scharfen Kanten; funktioniert an verschiedenen Fingern.
    • Kritikpunkte: Dokumentation knapp, Übersetzungsfehler in App und Dokumentation, keine Vibrations- oder Tonausgabe.
    • Rückgaberecht: 60 Tage Rückgabefrist mit Geld-zurück-Garantie.

Mein Fazit: Einen Versuch ist dieser Ring allemal wert. Du kannst ihn innerhalb von 60 Tagen zurückschicken, wenn er deine Erwartungen nicht erfüllt. Kardena gibt dir ein „Geld-zurück-Versprechen”, wenn du alles unbeschädigt, vollständig und mit der Originalverpackung zurückschickst.

Bestellmöglichkeit

Den smarten Ring sowie smarte Armbänder und Uhren kannst du direkt im Onlineshop von Kardena bestellen.

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