„Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit“ ist der erste Roman von G. Z. Schmidt, der bei Hanser erscheint. Auch wenn der Name der Autorin deutsch klingt, wurde sie in China geboren und lebt seit ihrem 6. Lebensjahr in den USA. In der Autoren-Info erfahren wir außerdem, dass sie am liebsten über Außenseiter und ungelöste Rätsel an realen Schauplätzen schreibt – alles gewürzt mit einem guten Schuss Magie.
Schon der Klappentext hat mich neugierig werden lassen.
Ein Zeitreise-Abenteuer voll spannender magischer Geheimnisse und Rätsel? Das muss ich lesen!
Über die Zeitreise-Geschichte
Um hier nicht zu viel von der Geschichte zu verraten, will ich mich auf die kurze Inhaltsangabe beschränken, die wir auf den Seiten des Hanser-Verlags finden:
Ein magisches Versprechen stellt Adams Welt auf den Kopf. „Dir stehen fantastische Dinge bevor“, prophezeit ihm ein mysteriöser Mann, kurz bevor Adam auf dem Dachboden eine verstaubte Schneekugel findet. Als er sie schüttelt, geschieht Unfassbares: Adam reist in der Zeit zurück! Mal ist es 1922, dann 1935, ein andermal 1967. Nach und nach stellt Adam eine Verbindung zwischen den Zielen seiner Zeitreisen her. Sie alle scheinen mit einer alten Legende zu tun zu haben: Drei magische Gegenstände machen es möglich, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu beeinflussen. Einer davon ist Adams Schneekugel. Nun ist es an ihm, die beiden anderen Gegenstände zu finden – bevor sie in die Hände gefährlicher Gegenspieler fallen.
Die Gestaltung des Buchs
Das Buch ist in typischer Jugend- und Kinderbuch-Art fest gebunden und mit einem bunten, strapazierfähigen Einband versehen. Auf dem Titelbild sehen wir zwei als Scherenschnitt-Figuren dargestellte Kinder, die in einer stilisierten Schneekugel vor einer winterlichen Wolkenkratzer-Kulisse durch den Schnee rennen. Auch im Buch selbst tauchen der Junge und das Mädchen als Detail-Illustrationen bei den jeweiligen Kapitelüberschriften auf:
Die Geschichte ist in gut lesbarer Schrifttype auf 240 Seiten griffigen Papiers gesetzt. Insgesamt 24 gut lesbare, kurze Kapitel lassen sich auch prima als kleiner Adventskalender nutzen – jeden Tag ein Kapitel. Aber ich glaube kaum, dass die Leserinnen und Leser dieses Buchs so viel Geduld aufbringen werden.
Meine Meinung zum Buch
Entfernt erinnert mich das Buch an die Geschichten um Harry Potter. Die Hauptfigur Adam ist ein junger Außenseiter, der als Waise in ärmlichen Verhältnissen bei seinem Onkel aufwächst, der eine kleine Bäckerei betreibt. Adams Eltern sind bei einem Flugzeug-Unglück ums Leben gekommen.
Rätselhaft-unheimliche Besucher erscheinen, von denen wir nicht wissen, ob sie dem Jungen Gutes oder Böses wollen. Eine alte Geschichte von zerbrochener Zeit, die in drei magisch anmutenden Gegenständen zu finden sein soll und den Besitzern außergewöhnliche Macht verleiht. – Dies und viele weitere fantasievolle Zutaten, lassen dieses Jugendbuch zu einem Lesegenuss werden.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die eine Frage: Was würde passieren, wenn wir in die Vergangenheit reisen könnten und die Möglichkeit hätten, sie zu verändern? Würde sich unsere Gegenwart und Zukunft dann ändern? Würde sie sich zum Guten ändern? Oder würde letztlich doch alles wieder zum gleichen Ergebnis führen? – Die Autorin findet schöne Antworten auf diese Fragen, die weniger mit wissenschaftlichen Theorien, sondern mehr mit philosophischen Betrachtungen zu tun haben. Dabei bleibt die Geschichte sowohl kindgerecht, hat aber auch für jung gebliebene Erwachsene genug Nachdenkenswertes zu bieten.
Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, so dass hier nicht mit Fortsetzungen zu rechnen ist. Einerseits gut – es müssen ja nicht immer Fortsetzungs-Geschichten sein. Andererseits schade, da die Figuren mir beim Lesen schon ans Herz gewachsen sind.
Mein Fazit zur Geschichte
Eine klare Lese-Empfehlung (spätestens) für die Weihnachtszeit!
Bibliographische Angaben und Bestellmöglichkeit
G. Z. Schmidt: Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit, Carl Hanser Verlag, 240 Seiten, ab 10 Jahren, ISBN 978-3-446-27597-3, Preis: 15 Euro [D]
