Philip Pullman: „His Dark Materials“ – Teil 1 bis 3

Philip Pullman erzählt in „His Dark Materials“ die abenteuerliche und aufregende Reise zweier Kinder namens Lyra und Will durch viele wundersame Welten. Ich habe die Bücher vor vielen Jahren mit Begeisterung gelesen. Inzwischen gibt es sogar eine Verfilmung und zwei ergänzende Bücher. Meine früheren Eindrücke habe ich hier noch einmal zusammengefasst.

Philip Pullman, His Dark Materials
Philip Pullman, His Dark Materials Teil 1, 2 und 3 in der ersten gebundenen Ausgabe

Über die Trilogie

Ihren Anfang nimmt Lyras und Wills Geschichte in den ersten beiden Büchern mit den Titeln „Der Goldene Kompass“ und „Das Magische Messer„. Die beiden Kinder stammen aus unterschiedlichen, aber doch sehr ähnlichen Welten und entdecken eher zufällig ein seltsames Phänomen: Es gibt Öffnungen zwischen diesen und noch vielen anderen Welten, durch die sie miteinander verbunden sind.

Lyra sucht nach den in ihrer Welt verschwindenden Kindern und Will ist auf der Flucht vor denjenigen, die seinen Vater suchen und schließlich auch ihn verfolgen. So begegnen sich die beiden Kinder in einer anderen Welt. Und ihre Schicksale werden für immer untrennbar miteinander verwoben.

Sowohl in Wills als auch in Lyras Welt gibt es Schulen, Universitäten, die machthungrige Kirche und sogar die gleichen Städte, wie zum Beispiel Oxford, aus dem beide Kinder stammen. Allerdings hat in Lyras Welt jeder Mensch einen untrennbar mit ihm verbundenen Begleiter, den sogenannten Dæmon. Dieses Wesen begleitet sie in Tierform überall hin und steht ihnen zur Seite.

Trotz aller Ähnlichkeiten gibt es doch viele Unterschiede zwischen den einzelnen Welten. So stoßen sie im Laufe ihrer Reise auch auf Orte, an denen nur verängstigte und alleingelassene Kinder und Geisterwesen oder seltsame Tiere und Pflanzen ihr Dasein fristen.

Gefährlicher Staub in allen Welten

In allen Welten, durch die Lyra und Will ihre abenteuerliche und gefährliche Reise teils gemeinsam teils getrennt antreten müssen, zeigt sich ein rätselhaftes Phänomen: Der vom Himmel herabströmende und für die meisten Wesen unsichtbare „Staub“.

Vor allem die Kirchen-Oberhäupter aller Welten sind dadurch beunruhigt. Für die Kirchenangehörigen ist dieser „Staub“ der Ausdruck des Bösen, das bis aufs Letzte bekämpft werden muss. Der Staub verdirbt die Menschen und ist der Ursprung allen Übels der Welt, glauben sie.

Lyra sucht nicht nur nach den verschwundenen Kindern, sondern auch nach der Herkunft dieses Staubs. Und so werden schließlich auch Will und Lyra in den Augen der Kirche zu einer Bedrohung, die bekämpft und beseitigt werden muss – koste es, was es wolle.

Verbündete und Freunde

Aber Will und Lyra haben auch Verbündete und Freunde, wie den König der Panzerbären, Iorek Byrnison, die Hexe Serafina Pekkala und einige „abtrünnige“ Engel.

Außerdem helfen den beiden zwei kostbare Werkzeuge: Zum einen der Kompass, mit dessen Hilfe Lyra Antwort auf viele Fragen erhält und sogar ein Stück in die Zukunft sehen kann. Zum anderen das Messer, das Will in einem harten Kampf erringt, und das nicht nur eine machtvolle Waffe ist. Seine Klinge kann jedes Material durchdringen, ist aber auch ein Instrument, mit dessen Hilfe Will Durchgänge in fremde Welten schneiden kann. Mit diesen Durchgängen finden Lyra und Will so manches Mal einen rettenden Ausweg.

Ihr Kampf gegen mächtige Feinde und die Hilfe ebenso mächtiger Verbündeter erreicht ihren dramatischen Höhepunkt mit dem Gang ins Reich der Toten. Diese Etappe ist zugleich die bedrohlichste und kräftezehrendste ihres Lebens. Hier werden sie schließlich ihre Bestimmung und das Ziel ihrer Reise erkennen.

Mein Fazit zu Philip Pullman – His Dark Materials Teil 1 bis 3

Die Geschichte in allen drei Büchern ist faszinierend, äußerst phantasievoll und voller Anspielungen erzählt. Sie trägt inzwischen auch im Deutschen den Reihentitel „His Dark Materials“.

Unsere Wirklichkeit mit ihren grundlegenden Problemen, Schwierigkeiten und Schönheiten, die zunächst wie verzerrt in der Geschichte durchscheint, wird immer deutlicher erkennbar. Und schließlich wird eines ganz klar, ohne dabei in falsche Pathetik zu verfallen: Wie wichtig Phantasie, Geschichten sowie offene Herzen und Köpfe für das Überleben der Menschen aller Welten sind.

Alle drei Bände sind fesselnd, voller wunderbarer Überraschungen und aus meiner Sicht uneingeschränkt empfehlenswert. Wer Geschichten mit Tiefgang mag, die zum Nachdenken anregen, zugleich aber phantasievoll unterhalten werden möchte, der kommt um Philip Pullman nicht herum. Und nach dem Lesen der Geschichte von Lyra und Will kommt ganz automatisch der Hunger nach mehr.

Umso schöner ist es, dass Herr Pullman uns mit zwei neuen Teilen auf eine Reise der Phantasie in fremd-vertraute Welten entführen will: Im Buch „Über den wilden Fluss“ erzählt er uns die Vorgeschichte zu „Der Goldene Kompass“. Und in „Ans andere Ende der Welt“ führt er Lyras Lebensgeschichte fort – als Teil 4 der Reihe „His Dark Materials“. Ich bin gespannt auf die Lektüre dieser beiden neuen Teile.

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